RennsteigBlick Winter 2025

22 WINTER 2025/26 Ludwigsstadt (sei). Im Deutschen Schiefertafelmuseum in Ludwigsstadt erfahren die Besucher viel Wissenswertes zum Thema Schiefer. Das Spektrum reicht von der Geologie, dem Bergbau und der Weiterverarbeitung des Schiefers bis hin zur Schiefertafelherstellung und wie diese in Heimarbeit bzw. industriell erfolgte. Außerdem gibt es aufschlussreiche Informationen zur Griffelherstellung und natürlich zur Dachdeckerkunst. Darüber hinaus können auch außergewöhnliche Stücke, wie z. B. Möbel mit Schiefer, bewundert werden. Und in der obersten Etage des Museums lädt ein historisches Klassenzimmer dazu ein, selbst einmal auszuprobieren, wie es sich mit einem Griffel auf Schiefer schreibt. Das Deutsche Schiefertafelmuseum befindet sich im ehemaligen Fabrikgebäude der Bromsilberdruckanstalt. Das 1949 erbaute Gebäude wurde vollständig entkernt. Nur die Außenwände und tragenden Teile blieben erhalten. So entstanden über 400 m² museale Ausstellungsfläche. Teile der Außenwände wurden mit Thüringer Schiefer in verschiedenen Deckungsarten und mit unterschiedlichen Motiven eingedeckt. Rückblick: In Ludwigsstadt und seinen Ortsteilen wurde Schiefer in seiner ganzen Vielfalt genutzt. Egal ob auf dem Dach, in der Schultasche oder unter dem Weihnachtsbaum – Schiefer war einfach überall. Über Jahrhunderte lebten die Menschen hier in der Fränkischen Rennsteigregion von und mit dem „blauen Gold“. Mit dem Niedergang der metallverarbeitenden Industrie im Loquitztal ab etwa 1830 gewann der Schieferbergbau und die Schiefertafelproduktion zunehmend an Bedeutung. Ludwigsstadt und seine Umgebung wurden in den folgenden Jahrzehnten zu einem wichtigen Zentrum der Schiefertafelindustrie in Deutschland. Der Bau der Eisenbahnlinie und der damit verbundene Anschluss ans deutsche Eisenbahnnetz 1885 förderte den wirtschaftlichen Aufschwung der Region. So wurde die Schiefertafel zum Exportschlager und die Welt lernte auf Tafeln aus Ludwigsstadt das Schreiben. Die Lieferungen gingen nach Osteuropa, Asien, Afrika und Amerika. Gut 36 Prozent des Weltmarktes wurden mit den Ludwigsstädter Tafeln bedient. Die Einführung von Papierheften in den 1960er Jahren beendete die Ära der Schiefertafeln. 1989 schloss die letzte Schiefertafelfabrik in Ludwigsstadt. Öffnungszeiten des Museums Dienstag bis Sonntag von 13 bis 17 Uhr www.schiefermuseum.de www.rennsteigregion-imfrankenwald.de Foto: Deutsches Schiefertafelmuseum Auf den Spuren des„blauen Goldes“ Stefan Bauer oHG Weissanger 2 • 96352 Steinberg Hutstrasse 1 • 96253 Untersiemau Montag – Samstag 7 bis 20 Uhr In bis zu 800 Metern Tiefe: Erlebnisse der Superlative Merkers (sei). Das Erlebnis Bergwerk Merkers ist ein ganz besonderer Besuchermagnet an der thüringisch-hessischen Landesgrenze. Die Besucher erwartet – tief im Inneren der Erde – ein unendlich erscheinendes Labyrinth. Eine Welt, die nicht alltäglich und schwerlich andernorts zu finden ist. Ganzjährig liegen hier unter Tage die Temperaturen bei angenehmen 22 bis 28 Grad Celsius. Begleitet von qualifizierten Bergleuten, erhalten die Besucher während einer rund 20 Kilometer langen Fahrt durch das Erlebnis Bergwerk einmalige Eindrücke und Inspirationen. Aus erster Hand bekommen sie Einblicke in die erdgeschichtlichen Vorgänge, die zur Entstehung der Salzlagerstätten führten. Die Besucher wandeln im legendären Goldraum auf den Spuren von General Eisenhower und gewinnen einen Eindruck von den unermesslichen Schätzen, die Merkers für kurze Zeit zum reichsten Bergwerk der Welt machten. Und sie erleben als unvergesslichen Höhepunkt und zugleich tiefsten Punkt ihrer Erlebnis-Tour die 1980 entdeckte Kristallgrotte – 800 Meter unter der Erdoberfläche. Von diesem, auf der Welt einzigartigen Geotop aus funkelnden Salzkristallen wird man sprichwörtlich verzaubert. Veranstaltungen der ganz besonderen Art bietet der ehemalige Großbunker. Heute ist daraus der größte Konzertsaal – 500 Meter unter der Tagesoberfläche – entstanden. Die Konzertbesucher können sich hier auf Erlebnisse der Superlative freuen. Während der Führungen wird den Gästen im Konzertsaal eine gigantische Lasershow geboten. Auch die sportlichen Veranstaltungen unter Tage sind längst zu Rennern geworden, wie der jährlich stattfindende „Kristall-Marathon“ und die „Mountainbike-Touren“. Interessenten werden gebeten, ihren Termin für die Erlebnisführungen im Voraus zu reservieren. Kinder unter 10 Jahren dürfen nicht einfahren. Nähere Informationen sind zu finden unter: www.erlebnisbergwerk.de Blick auf das Besucherzentrum mit Lader und Förderturm. Fotos: Quelle K + S

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